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Der große Reporter, der uns der Welt vorgestellt hat

(4. März 1932 Pinsk - 23. Januar 2007, Warschau)

Ryszard Kapuściński gilt als einer der großen Reporter der Geschichte, ein Pionier des modernen Reportagewesens, der die Komplexität des 20. Jahrhunderts mit tiefem und poetischem Blick zu erzählen vermochte.

Geboren in Pinsk (damals Polen, heute Belarus), studierte er Geschichte an der Universität Warschau und begann danach eine journalistische Karriere, die ihn zum Auslandskorrespondenten der polnischen Nachrichtenagentur PAP machte, eine Rolle, die er bis 1981 innehatte. Er verstand es, die Klarheit der journalistischen Beobachtung mit der Tiefe der Reflexion und psychologischen Analyse, dem Geschmack für Metaphern und der Erzählkunst des großen Geschichtenerzählers zu verbinden. Er reiste in über 100 Länder und war direkter Zeuge epochaler Ereignisse wie der Dekolonisationskriege in Afrika, der iranischen Revolution und der Konflikte in Lateinamerika.

Kapuściński beschränkte sich nicht darauf, die Fakten zu berichten: Seine Reportagen waren wahre menschliche Erzählungen, in denen die Erzählung mit historischen, politischen und philosophischen Reflexionen verflochten war.

Im Jahr 2006, kurz vor seinem Tod, war er Gast des Friedenszentrums von Bozen. Neben einem überfüllten Treffen im Auditorium der Freien Universität Bozen besuchte er auch in Oberbozen das Haus, in dem sein großer Lehrer, der polnische Anthropologe Bronisław Malinowski, zehn Jahre lang lebte. Aus dieser Bozner Erfahrung entstand das Buch „Ich habe den Armen eine Stimme gegeben: Dialog mit den Jugendlichen“, ein wertvolles Zeugnis seines zivilen und intellektuellen Engagements.